„wiederholen = wieder holen (2) – Kindheit“
Nottuln. Die neue Ausstellung der Reihe „Kunst im Rathaus“ wird vom 20. Oktober bis zum 13. Dezember mit Werken des Schapdettener Künstlers Reinhard Droste gestaltet. Unter dem Titel „wiederholen = wieder holen (2) – Kindheit“ knüpfen seine Bilder in Bezug auf die Technik und das Serielle formal an die im vergangenen Jahr im Rathaus ausgestellten Werke zum Thema „wiederholen = wieder holen“ an.
In der aktuellen Schau sind allerdings keine expressiven Landschaftsausschnitte aus den Baumbergen zu sehen, sondern Menschen. Genauer gesagt Kinder unterschiedlichen Alters. Diese seriellen Bilder entstanden im Zuge der durch die Medien spätestens seit 2015 veröffentlichten Fotos von Kindern, die sich entweder auf der Flucht oder im Krieg befinden.
Einige der Bilder wurden bereits 2023 unter verschiedenen Titeln in der der Nottulner Pfarrkirche St. Martin, im Stift Tilbeck und in der Erpho-Kirche in Münster gezeigt.
Sie werden hier nun den Gesichtern unterschiedlichen Ausdrucks des eigenen Sohnes gegenübergestellt.
Die Konfrontation der Bildserien – die des eigenen Sohnes auf der einen Seite und die der „fremden“ Kinder auf der anderen Seite – stellt nicht zuletzt aufgrund der Reihung der großformatigen Kindergesichter einen deutlichen Bezug zwischen den jeweiligen Bildmotiven der Gesichter des eigenen Sohnes und der „fremden“ Kinder her und gibt einer möglichen Betroffenheit der Betrachtenden Raum.
Alle Bilder entstanden zwischen 2021 und 2023 im Atelier in „Hildegard 9“ im Stift Tilbeck in Havixbeck.
Die hier nahezu programmartige Wiederholung folgt dem Bedürfnis nach Aufarbeitung: Das Bildmotiv wird immer wieder neu hervorgeholt, erarbeitet – nicht kopiert – und erschafft sich dabei immer wieder neu und anders. Und zwar so lange, bis das Bedürfnis nach Aufarbeitung gestillt ist. So ist die Anzahl der Bilder einer Serie nicht im Voraus zu benennen, sondern ergibt sich im Laufe des Arbeitsprozesses.